Zahlen & Fakten

TRIGGERWARNUNG

 

Fakt aus Sachsen-Anhalt

2.224

erfasste Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung gab es 2020 in Sachsen-Anhalt.

Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik 2020

 

Viele Vergewaltigungen werden gar nicht erst zur Anzeige gebracht. Oft hindern die Angst vor einer erneuten Auseinandersetzung mit dem Geschehenen oder die Furcht davor, nicht ernst genommen zu werden, die Opfer daran, zur Polizei zu gehen. Daher ist die Dunkelziffer bei Vergewaltigungen (d.h. die Zahl nicht zur Anzeige gebrachter Taten) um einiges höher als die Zahlen des Polizeiberichtes.

Fakt aus Sachsen-Anhalt

241

Fälle davon waren Vergewaltigungen und sexuellen Nötigungen – das bedeutet mindestens jeden zweiten Tag gab es eine Vergewaltigung.

Fakt aus Sachsen-Anhalt

181 Frauen und 24 Männer

wurden im Jahr 2020 Opfer einer vollendeten Vergewaltigung oder sexuellen Nötigung in Sachsen-Anhalt. Der Anteil an betroffenen Männern macht dabei 11,78 % aus.

Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik 2020

 

Sexualisierte Gewalt ist kein Problem, das alleine Frauen betrifft. Während Personen, die sich mit dem weiblichen Geschlecht iden-tifizieren, zwar vermehrt Opfer sexualisierter Gewalt werden, sind andererseits auch Männer häufig von Gewalt und Diskri-minierung betroffen. Sexualisierte Gewalt ist ein gesellschaftliches Problem, welchem wir uns gemeinsam annehmen müssen. Nur durch Zusammenhalt und Umdenken in der Erziehung und Bildung können wir Gewalt und Diskriminierung entgegenwirken.

Fakt aus Sachsen-Anhalt

32,3 %

betrug im Jahr 2020 der Anteil an Jungtatverdächtigen (unter 21 Jahre) bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Seit 2016 ist ein Anstieg um 101,7 % zu verzeichnen

Quelle: Jugendkriminalität und Jugendgefährdung im Land Sachsen-Anhalt, Jahresbericht 2020 vom LKA

 

Dass sexualisierte Gewalt ein Thema ist, das nicht genügend Aufmerksamkeit im Bereich der Jugendbildung und in Schulen erhält, wird am erschreckenden Anstieg von Jungtatverdächtigen (JTV) deutlich.

Das LKA Sachsen-Anhalt schreibt:

“Bei Betrachtung der Altersstruktur ist festzustellen, dass sich die Steigerung der Anzahl der JTV durch alle Altersgruppen zieht, bei Kindern (+ 70) und Jugendlichen (+ 67) aber höher ausfällt als bei Heranwachsenden (+ 15 ).”

Fakt aus Sachsen-Anhalt

998

Menschen wurden 2020 in Sachsen-Anhalt Opfer von Stalking. Das ist eine Steigerung von 13,7 % im Vergleich zum Vorjahr. 80,5 % der Opfer waren weiblich.

Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik Sachsen-Anhalt 2020

 

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht erklärt:

“Stalking ist für Betroffene oft schrecklicher Psychoterror – mit traumatischen Folgen. Stalker verfolgen, belästigen und bedrohen Menschen oft Tag und Nacht, und das über lange Zeit. Die Übergriffe reichen bis hin zu körperlicher und sexualisierter Gewalt.”

Quelle: Bundesministerium der Justiz und Verbraucherschutz

Fakt aus Sachsen-Anhalt

 39 %

der diversgeschlechtlichen, 24 % der weiblichen und 7 % der männlichen Jugendlichen (16- bis 18-Jährige) haben bereits einen Vergewaltigungsversuch erlebt.

Quelle: Partner 5 Jugendsexualität 2021 Primärbericht (Hochschule Merseburg)

 

Weibliche und diversgeschlechtliche Personen sind nicht nur öfter betroffen, sie berichten auch von stärkerer Belastung und Leidempfinden aufgrund eines Übergriffs. Dennoch nimmt die Mehrheit der weiblichen Betroffenen entweder keine Hilfe in Anspruch oder gibt an, keinen Bedarf zu haben. Jugendliche mit diverser Geschlechtsidentität hingegen gelten als vulnerabler mit dem vergleichsweise größten Hilfebedarf.

Fakt aus Rheinland-Pfalz

 5.565

erfasste Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung gab es 2022 in Rheinland Pfalz.

Quelle: Polizeiliche Krimimalstatistik 2022

 

Den deutlichen Anstieg in den Fallzahlen bei sexueller Belästigung führen die Polizeipräsidien darauf zurück, dass durch die Lockerungen der Corona-Maßnahmen eine Zunahme von Tatgelegenheiten (durch die Wiedereröffnung von Clubs, Veranstaltungen etc.) erfolgte.